“Für Versicherungen ist der Klimawandel heute schon Thema – und zwar aus zwei Perspektiven: Zum einen stehen sie für klimaschädliche Investitionen in der Kritik. Zum anderen kosten Naturkatastrophen sie jede Menge Geld”, schreibt utopia.de. Geldanlagen in Firmen der Fossilen-Energie-Branche können irgendwann zum Verlustbringer werden. Das kann für uns als Kunden Anlass sein, kritisch nachzufragen. Gerade in einer Zeit, in der aufgrund von Corona-bedingten Abstandsregelungen der bisherige Prostet wie bei Demonstrationen nicht möglich ist.
So haben wir unsere Renten- und Lebensversicherung angeschrieben, ob man sich dort der Risiken klimaschädlicher Investitionen bewusst ist und sie verringert. Man kann auch seine Bank oder andere Stellen anschreiben, wo auch immer man investiert hat – z.B. in Geldanlagen-Fonds – und nachfragen, ob man dort die Vorsorge- und Fürsorge-Pflicht einhält und möglichst rasch auf Anlagen umsteigt, die weder Kohle- noch Erdöl-basiert sind. Wir haben in unserem Schreiben darauf hingewiesen, dass mit einem Crash dieser Industriezweige zu rechnen ist und dass wir für unsere Rentenansprüche eine sichere Basis wollen. Anbei findet sich ein Schreiben, das so bzw. so ähnlich verwendet werden kann. Wir haben auf der Seite clientearth die englische Version eines solchen möglichen Anschreibens gefunden und frei übersetzt:
An die
Renten-Versicherung/ Bank etc.
Sehr geehrte Damen und Herren,
meine Rente/Geldanlage … ist klimabedingten finanziellen Risiken ausgesetzt.
Der Klimawandel ist eines der größten Systemrisiken für die Menschheit. Regierungen, Aufsichtsbehörden, Führungskräfte und institutionelle Investoren sind besorgt und ergreifen Maßnahmen, um die Auswirkungen zu verringern. Der Klimawandel birgt erhebliche finanzielle Risiken („Klimarisiko“) für Anlagen in verschiedenen Anlageklassen und Branchen, einschließlich der Anlagen/Rentenversicherung.
Ich bin besorgt über die Auswirkungen des Klimarisikos auf meine Altersvorsorge. Erdöl/Ergas-basierte Anlagen können bald wertlos werden.
Ich hoffe, dass Ihr Anlagemanagement dieses Risiko bereits so vollständig berücksichtigt, wie es geboten und Ihre rechtliche Pflicht ist.
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir mitteilen könnten, welche Maßnahmen zurBewältigung des Klimarisikos ergriffen wurden und werden. Dies sollte beinhalten, ob Ihr Anlagemanagement:
1. von seinen Beratern zum Klimarisiko beraten wird;
2. über Investitionsüberzeugungen, -wissen und -strategien in Bezug auf das Klimarisiko verfügt;
3. eine Überprüfung der Klima-Risiko-Kompetenz seiner Berater und Vermögensverwalter durchgeführt hat;
4. das Risiko seiner Anlagen, einschließlich aller von ihm den Mitgliedern angebotenenAusfallfonds, für das Klimarisiko bewertet hat, unter anderem durch Durchführung von Szenarioanalysen;
5. sich Ziele gesetzt hat, um diese Exposition gegenüber dem Klimarisiko zu bewerten und zu steuern;
6. sich in Bezug auf den Klimawandel mit spezifischen Zielen intensiv bei den beteiligten Unternehmen engagiert; und
7. Berichte im Einklang mit den Empfehlungen der Task Force des Financial Stability Board zu klimabezogenen finanziellen Angaben veröffentlicht.
Zum besseren Verständnis Ihrer Antworten auf diese Fragen können Sie mir auch eine Kopie der folgenden Dokumente zusenden:
a. Informationen zur Satzung des Systems, einschließlich (falls zutreffend) seiner Treuhandvertäge und seiner Regeln (in der jeweils gültigen Fassung);
b. den neuesten Jahresbericht und Jahresabschluss des Investmentmanagements;
c. die Erklärung des Fonds zu den Anlagegrundsätzen; und
d. Einzelheiten zu den Fonds, in denen meine Altersvorsorgeeinlagen angelegt sind; und
e. sonstige Anlageoptionen, die Mitgliedern wie mir zur Verfügung stehen.
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir innerhalb von 28 Tagen eine Antwort auf meine Fragen geben würden.
Hochachtungsvoll
Unterschrift
Quelle des engl. Originals:
https://www.clientearth.org/pensions-and-climate-change/